http://www.dn.se/DNet/jsp/Crosslink.jsp?d=128&a=241492&t=2&f=inuff.jsp

Quelle: Dagens Nyheter

011229

Hinter der Kleidersammlung UFF steht ein weltumspannendes Imperium, geleitet von einem Dänen, nach dem gefahndet wird. DN berichtet über eine Organisation, die vom Konkurs bedroht ist und die Einsicht scheut.

Hohe Schulden trotz Millioneneinkünften

Von Juan Flores und Nuri Kino

UFF wird von der Steuerbehörde gejagt. Die Schulden sind fast 4,5 Millionen und der Konkurs ist nahe, obwohl die Kleider, die das schwedische Volk spendet, für hunderte von Millionen Kronen verkauft werden. Wieviel vom Überschuß an Hilfe geht - und wohin der Rest den Weg nimmt -, darüber weigert sich UFF, Rechenschaft abzulegen.

UFF ist in den letzten Jahren der Steuerbehörde Millionen schuldig geblieben. Nun handelt es sich um knapp 3.6 Millionen an Arbeitsabgaben und Steuern samt etwa 800.000 Kronen an Schulden bei Lieferanten. Die Vereinigung hat 136 Zahlungsanmerkungen und hat einige Male Konkurs beantragt. DN-s Untersuchungen von UFF zeigen, daß die Vereinigung leicht ihre Schulden bezahlen könnte.

Im vergangenen Jahr spendete das schwedische Volk 8.900 Tonnen Kleider und Schuhe durch die Sammlung in den gelben UFF-Containern. Größere Mengen von Kleidern wurden an UFF-s Schwesternorganisation Humana Baltic in Estland und an die Kleideragenten Garson and Shaw verkauft. Humana Baltic verkaufte die Kleider weiter an ein Dutzend Geschäfte, die sie in Estland betreiben. Die schwedische UFF weigert sich, über die Einnahmen Rechenschaft zu legen, aber gibt an, daß etwa 20 Millionen Kronen durch den Verkauf im Osten hereinkamen.

Humana Baltic erhielt jedoch um vieles mehr. Es handelt sich um über 4.000 Tonnen Kleider, die gemäß einsichtigen Quellen um 30 bis 60 Kronen pro Kilo weiterverkauft werden konnten, was maximal eine Viertelmilliarde an Einkünften ergäbe. UFF betreibt in Estland kein Hilfsprojekt, es handelt sich dort um reine Geschäftstätigkeit mit einem Überschuß, der also nicht an UFF [in Schweden] zurückgeht, sondern an die internationale UFF, Humana People to People.

Ebenso macht es UFF mit dem Kleiderverkauf in Afrika, obwohl UFF die Kleider dort in erster Linie verschenkt. Dort kann der Verkauf in verschiedenen Schwesternorganisationen weitere Dutzend Millionen Kronen ergeben haben, die ebenfalls an Humana gingen.

UFF in Schweden zufolge geht der Überschuß aus dem Verkauf schwedischer Kleider an Hilfsprojekte, Dies ist etwas, das viele mit Erfahrung in Hilfsprojekten unwahrscheinlich finden. Besonders mit dem Gedanken, daß UFF/Humana Kleider in etwa 30 Ländern in der ganzen Welt sammelt und verkauft.

Einer afrikanischen Quelle zufolge mit guter Einsicht in die Tätigkeit wurden allein in der Hafenstadt Lubito in Angola etwa 12.000 Tonnen Kleider aus allen verschiedenen Humana/UFF-Vereinigungen gelöscht. In der Hauptstadt Luanda hat UFF seine umfangreichste Tätigkeit mit 30.000 Tonnen Kleidern, die jährlich verkauft werden, gibt diese Quelle an.

Bisher erhielt UFF in Angola etwas 15 Kronen pro Kilo verkaufte Kleider, was über 600 Millionen Kronen jährlich ergäbe.

Daß der ganze Überschuß an Hilfsprojekte gehen sollte, ist weniger glaubhaft.

- Es gibt überhaupt keine Möglichkeit, dies zu kontrollieren, nachdem die eine solche Information nicht herauslassen, sagt die gleiche Quelle in Afrika.

Humana betreibt 150 kleinformatige Hilfsprojekte, die einer Quelle in einer Hilfsorganisation zufolge insgesamt etwa 200 Millionen Kronen jährlich kosten könnten.

Die neun Projekte, die UFF direkt unterstützt und in ihrer Jahresabrechnung anführt, sind außerdem gerade von dieser Art, kleinformatig und mit einem Budget von 600.000 bis 700.000 Kronen. Die Kosten werden zwischen verschiedenen staatlichen Hilfsorganisationen aufgeteilt, wie z.B. der schwedischen Sida. Die neun Projekte haben UFF im Jahr 200 zusammen 3,2 Millionen gekostet.

Es muß also ein großer Überschuß aus dem Kleiderverkauf bleiben, auch nachdem die Hilfsprojekte bezahlt wurden. Die schwedische UFF hat sich konsequent geweigert zu erklären, wofür der Überschuß verwendet wird.

- Jede UFF-Vereinigung ist unabhängig und soll erklären, wie sie ihre Mittel anwendet, sagt Thomas Gregersen, der Vorsitzende von UFF in Schweden.

Welche Verantwortung haben Sie dafür, wie die Spenden des schwedischen Volkes verwendet werden?

- Jede Vereinigung hat Revisoren, welche die Tätigkeit überprüfen, antwortet er.

Gregersen kann auch schwer erklären, warum die Leitung mehrere Jahre lang Budgets erstellte, die sie nicht einhalten konnten, und auf diese Weise die Einnahmen der Vereinigung anzapften.

- Es gab eine Krise in der Second Hand Branche. Wir sind dabei, unsere wirtschaftlichen Probleme zum dokumentieren, sagt er.