PD (Porsgrunns dagblad) - Montag, 16. Juni 1997 - Seite 11

Tauziehen um Gedächtnistreffen

Ein Gedächtnistreffen für ein vor kurzem verstorbenes Mitglied hat zu einem Tauziehen zwischen zwei Fraktionen in der Sekte geführt. Der Kernpunkt des Streites ist, ob der Sachwalter des Verstorbenen, der aus der Sekte ausgestoßen wurde, an den Feierlichkeiten teilnehmen dürfen soll.

Kjell Rune Henriksen

Ursprünglich war geplant, daß die Smiths Freunde in Porsgrunn das Gedächtnistreffen für den verstorbenen Bruder arrangieren sollten. Es wurde jedoch eine Bedingung gestellt: der Sachwalter des Verstorbenen durch fast zehn Jahre hindurch, ein ausgestoßenes Sektenmitglied, sollte nicht dabei sein dürfen. Der Haken bei dieser Absprache ist, daß sie vom Sachwalter genehmigt werden muß, der also der ausgestoßene Teil ist.

Die Familie des Verstorbenen und eine Aussteigergruppe der Smiths Freunde haben sich jedoch hinter den Sachwalter gestellt, und so wie die Sache jetzt steht, müssen zwei Gedächtnistreffen veranstaltet werden: eines in Regie der Familie und der Aussteigergruppe, an dem der Sachwalter teilnehmen darf, und ein von den Smiths Freunden arrangiertes, bei dem der Sachwalter als unerwünscht erklärt wird.

Bestätigt

Der Leiter der Smiths Freunde in Porsgrunn, Ole Kristoffersen, bestätigt, daß eine Gedächtnisfeier in der Gemeinde ohne Anwesenheit des Sachwalters stattfinden wird.

- Nein, wir wünschen nicht, daß er dabei ist. Das ist eine private Angelegenheit, sagt Kristoffersen.

Er gibt gleichwohl zu, daß das "offizielle" Gedächtnistreffen mit dem Sachwalter steht und fällt.

- Bevor wir eine schriftliche Aussage bekommen, wie er es wünscht, können wir kein Gedächtnisfest veranstalten. Wir wollen keinen Wirbel machen, sagt Kristoffersen.

Dem Sachwalter gegenüber soll Kristoffersen sich jedoch dafür ausgesprochen haben, daß die Smiths Freunde eine eigenes Arrangement zum Gedächtnis des Verstorbenen haben wollen.

Unbegreiflich

Enok Riksfjord vom Unterstützungsverein für Ex-Smiths-Freunde soll ebenfalls die Bestätigung Kristoffersens erhalten haben, daß die Smiths Freunde ein eigenes Arrangement planen. Riksfjord ist darüber empört, was geschehen ist, und er versteht nicht, daß es nicht möglich sein soll, in so einer Angelegenheit zu einer gütlichen Lösung zu kommen.

- Ich habe die Frage gestellt: Könnt ihr (die Smiths Freunde) nicht den Ausgestoßenen als den Sachwalter des Verstorbenen teilnehmen lassen und von dem Übrigen absehen? Dafür hat er jedoch kein Gehör erhalten.

Übersetzung: Friedrich Griess