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Gjengangeren, 19.07.2005 [Lokalzeitung für Horten und Borre, Norwegen]

Kündigte Firma - engagierte die Smiths Freunde

HORTEN: - Die Smiths Freunde drängen seriöse Gewerbebetriebe durch das hinaus, was sie freiwilligen Einsatz nennen, donnert Wenche Iversen im Gewerkschaftsbüro in Horten. Braarud Borettslag hat den Vertrag mit dem Reinigungsdienst in Horten gekündigt.

VON STIAN ORMESTAD

Børre Hofsøy vom Reinigungsdienst bestätigt, daß er die Kündigung von Braarud Borettslag erhalten hat. Gjengangeren schrieb im Juni, dies könne eine Realität werden, aber die Christliche Gemeinde, besser bekannt als die Smiths Freunde, sollten keine Dienste anbieten, die auf Kosten gewerblich Tätiger gingen.

- Konkurrenz ist gesund, aber zu gleichen Bedingungen, sagt Hofsøy in einem knappen Kommentar.

Keine Mehrwertsteuer

Die Smiths Freunde dürfen freiwilligen Einsatz leisten und mehrwertsteuerfreie Rechnungen ausstellen. Deshalb sind die Angebote der Gemeinde billiger. Freiwillige Organisationen dürfen bis zu 140.000 Kronen (ca 17.500 Euro, d.Übers.) verdienen, bevor sie mehrwertsteuerpflichtig werden, aber sie können darum ansuchen, sich in selbständige Untergruppen aufzuteilen, wobei jede Untergruppe ihre 140.000 verdienen darf. Die Smiths Freunde haben mehrere Untergruppen.

- Wir wollen nicht mit normalen Betrieben konkurrieren, und wir befolgen alle Gesetze und Regeln, sagte Erik Friberg von den Smiths Freunde im Juni zu Gjengangeren.

Nicht gerechtfertigt

Wenche Iversen im Gewerkschaftsbüro in Horten möchte keine Zweifel über die Gesetzmäßigkeit des Engagements der Smiths Freunde säen. Aber sie verspricht, daß diese Angelegenheit bei der Gewerkschaft in Horten auf den Tisch kommt.

- Das ist eine wichtige Prinzipsache für uns, und wir wollen ihr sowohl politisch als auch moralisch entgegentreten. Politisch, um die Regeln zu verändern. Dies geht auf Kosten seriöser Gewerbetätigkeit und unsere Mitglieder werden hinausgedrängt. Hier ist mit den Regeln und Gesetzen etwas nicht in Ordnung. Moralisch, um die Leute verstehen zu lassen, daß es nicht immer ebenso gut ist, sich für freiwilligen Arbeitseinsatz statt für Fachleute zu entscheiden. Ich würde es mir gründlich überlegen, bevor ich diese Dienste benützte. Sie drängen die Facharbeiter hinaus. Auch die Reinigung ist ein Beruf mit vielen auf ihrem Gebiet tüchtigen Arbeitern - mit Fachbrief, donnert Iversen.

Wird zu einer Affäre

- Der Zentralverband wird ebenfalls einbezogen, verspricht Iversen.

- Es gibt Gesetze und Regeln, die dies ermöglichen, und man kann das, was zu einem Problem geworden ist, in erster Linie mit den selben Mitteln begrenzen. Der Umfang der Organisationen ist zu groß geworden, und es ist ein Fehler, daß dies das Gewerbe beeinträchtigen soll. Besonders die Reinigungsbranche, die bereits sehr der Konkurrenz ausgesetzt ist.

- Diese Kündigung hat keine großen Folgen für den Reinigungsdienst, sagt Børre Hofsøy vom Reinigunsdienst in Horten.

- Nun ist es kein Problem für mich, aber es kann ja eines für die Branche werden, und da ist es gut, daß die Fachvereinigung sich das auf allgemeiner Grundlage ansieht, meint Hofsøy.

KEINE PROFESSIONELLE HILFE: Fachleute werden nicht bei Braarud Borettslag waschen, sondern das Waschen soll durch freiwilligen Einsatz der Smiths Freunde erfolgen. - Völlig falsch, seriöses Gewerbe hinauszudrängen, meint Wenche Iversen im Gewerkschaftsbüro in Horten. FOTO: STIAN ORMESTAD