Leserbrief an die norwegischen Zeitungen "Valdres" und "Hallingdølen":

Smiths Freunde

Im Norwegischen Rundfunk wurde am 19. 9. 98 in der Sendung "Fakten am Samstag" ein Film über die Smiths Freunde gezeigt. Nach all den Turbulenzen in den letzten Jahren innerhalb der und rings um die Smiths Freunde haben die Leiter offensichtlich Bedarf, sich zu profilieren und ihre Leistungen vorzuweisen, große Versammlungshäuser und Konferenzzentren, enorme Spendefreudigkeit und freiwilligen Arbeitseinsatz ihrer Mitglieder. Das ist "gelungen" - und noch mehr soll gebaut werden, und noch mehr Geld und noch größerer Einsatz der Mitglieder wird benötigt. Sie sind dabei, ihr eigenes "Paradies" hier auf Erden zu errichten.

Hinter dem Ganzen steht diese mächtige Bruderschaft, die Gehorsam und Unterordnung fordert. Diese Leiter sind unfehlbar, heilig, gut und vollkommen. Sie sind sündenfrei - mit der Sünde fertig - und haben an der göttlichen Natur teil. Sie verlangen von ihren Mitgliedern, daß sie den Kampf gegen die Sünde aufnehmen, so daß auch sie sündenfrei werden und der göttlichen Natur teilhaftig werden können.

Besonders auf den Platz und die Rolle der Frauen wird geachtet. Für diese ist die Äußerungsfreiheit völlig geknebelt, aber mit dem Kopftuch (als Zeichen der Unterordnung) dürfen sie mit Zeugnisgeben teilnehmen und Gott danken, loben und preisen für die Brüder, die Bruderschaft und das Privilegium, unter der Verkündigung dieser herrlichen Brüder sitzen zu dürfen.

Zu Beginn der Neunzigerjahre raste die sogenannte Erweckung über die "Gemeinde". Damals widmeten mehrerer Zeitungen dieser Erweckung große Aufmerksamkeit. Unter anderen brachte "Vårt Land" am 17. Oktober 1992 auf der Titelseite in Fettschrift die Schlagzeile "Teile und herrsche in Jesu Namen".

Auch die "Aftenposten" hatte große Überschriften: "Massenaustritte bei den Smiths Freunden". Außenstehende faßten diese Erweckung als Machtkampf und Spaltung auf, was auch die Wahrheit ist. Die Verkündigung wurde schärfer. Es wurde noch mehr Gehorsam den leitenden Brüdern gegenüber gefordert. Kinder und Jugendliche wurden aufgefordert, "Vater und Mutter zu hassen", wenn diese nicht mit den Brüdern einig waren. Wer "opponierte", wurde regelrecht hinausgefroren und sollte von der Bruderschaft und ihren Anhängern wie Aussätzige behandelt werden.

Die Bruderschaft erhebt sich über alles und alle. Die 10 Gebote brauchen sie nicht, denn, wie sie sagen: "Wir sind nicht gesetzlich". Das Vater Unser, das Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte, ist zu kindisch. Dieses Gebet brauchen sie auch nicht.

Nach der Meinung der Unterzeichneten haben diese Leiter bei den Smiths Freunden den Kern der biblischen Lehre und Botschaft entfernt - nur die Schale, die Fassade, steht noch da.

Hemsedal, 21. September 1998
Eline M. Haug
N-3560 Hemsedal

Übersetzung: Friedrich Griess