Dienstag 7. Oktober 1997

Die Smiths Freunde und ihr Dilemma

Alle Glaubensgemeinschaften, die ihren Ursprung aus der Bibel herleiten, haben eine gemeinsame Grundlage, die in den 10 Geboten verankert ist. Diese Grundlage jedoch gilt nicht für die heutigen Smiths Freunde.

Z.B. das dritte Gebot: "Du sollst den Feiertag heilig halten". Fragst du einen Jugendlichen von den Smiths Freunden, der am Sonntag im Versammlungszentrum Brunstad freiwillig unbezahlte Arbeit leistet, ob er dieses Gebot nicht kennt, so erhältst du die Antwort: "Die zehn Gebote haben mit der Gemeinde nichts zu tun". Es ist deutlich, daß die Jugendlichen in der Sekte einer Beeinflussung ausgesetzt waren, welche die Achtung vor den Geboten zerstört hat und damit auch die Achtung vor Ihm, der uns diese Gebote gab.

Einige Ursachen dafür finden wir wohl in der Erweckung, welche die Gemeinde zuerst in den Neunzigerjahren überfiel, wo starke Stimmen behaupteten, man dürfe nicht auf sein Gewissen hören. Ausdrücke wie: "Wirf die Vernunft weg" und "Tritt das Gewissen mit den Füßen" wurden gebraucht. Außerdem gab es viel Lügenpropaganda, auf welche vor allem Jugendliche hereinfielen.

Etwas anderes, das die Smiths Freunde von anderen Glaubensgemeinschaften unterscheidet, ist ihre Sicht von Jesus als ihren persönlichen Erlöser. Bei den Smiths Freunden ist das mit der Erlösung ein verschwommener Begriff, da sie behaupten, vollkommen zu sein und über alle bewußte Sünde zu siegen. Sie lobpreisen Jesus nicht für die Erlösung, sie verwenden auch nicht das Gebet, das Jesus seine Jünger lehrte (das Vater Unser), nicht einmal bei den Kindertreffen. Hingegen stehen sie bei den Treffen und lobpreisen immer wieder auf Kommando "die Brüder und die Gemeinde". Die Erlösung besteht für sie darin, daß sie den Brüdern gehorchen und sie ehren. Diese sind der Gott der Jugendlichen und der Kinder, den sie anbeten und dem sie gehorchen. Willst du ein getreuer Bruder oder eine getreue Schwester sein, dann darfst du nichts gegen oder über die Brüder sagen, denn etwas gegen sie zu sagen ist das selbe wie Ausweisung. Hier herrscht deutlich Menschenfurcht und nicht Gottesfurcht. Die anderen Glaubensgemeinschaften unterscheiden sich in ihren Ansichten z.B. bezüglich Taufe, einige praktizieren Kindertaufe, andere Erwachsenentaufe. Einige legen größeren Wert auf Gnadengaben wie Zungenreden und -deuten, andere wieder auf Heilung. Einige bestehen darauf, daß der Ruhetag der Sabbat ist, also der Samstag, usw.

Die Hauptsache haben sie jedoch gemeinsam, nämlich das Fundament. Wenn aber das Fundament versagt, dann ist Gefahr im Verzug. Deshalb sollten die "Brüder" bei den Smiths Freunden ihre Glaubensauffassung überdenken und wie wir andere zu beten beginnen: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich, und erkenne mein Denken ! Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, und leite mich auf dem altbewährten Weg !" (Ps 139, 23-24).

"So hat das Gesetz uns in Zucht gehalten bis zum Kommen Christi", sagt Paulus. Jesus selbst sagt: "Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich". Können die "Brüder" bei den Smiths Freunden dies nicht erkennen, dann sollten sie um der Gerechtigkeit willen ihren Namen ändern, sie nennen sich nämlich "Die Christliche Gemeinde".

E.M.Haug