Die meisten Menschen, die der katholischen Kirche ablehnend gegenüberstehen, tun dies, weil sie mit gewissem Recht der Meinung sind, diese Kirche sei nicht das, was Jesus gewollt habe. Nehmen wir nur ein Beispiel: wenn Jesus gewollt hätte, dass seine Kirche nur von ehelosen Männern geleitet wird, dann hätte er nicht den verheirateten Petrus zum Anführer der Apostel bestimmt. Als gläubiger Katholik steht man oft vor dem Dilemma, ob man nun Gott gehorchen soll oder der Kirchenführung, wie ich es in http://griess.st1.at/Wem%20haben%20Katholiken%20Gehorsam%20zu%20leisten.htm dargelegt habe. Die Kirchenführung untergräbt hierbei ihre eigene Autorität mit fadenscheinigen Begründungen, zum Beispiel: „Priester dürfen nicht heiraten, weil Jesus nicht verheiratet war“. Noch schlimmer ist eine Begründung im postsynodalen apostolischen Schreiben „Africae munus“, wo im Abschnitt 112 behauptet wird, die Ehe sei mit einem Dienst am Mammon zu vergleichen – dieser ist laut Wikipedia „ein unredlich erworbener Gewinn oder unmoralisch eingesetzter Reichtum“. Ich könnte noch viele weitere Ursachen nennen, warum die katholische Kirche von vielen Menschen abgelehnt wird. Statt nun diese Ursachen, die mit Jesus und der Bibel nicht das Geringste zu tun haben, ja sogar zu Ihm in Widerspruch stehen, zu beseitigen, ruft man „Mission zuerst!“ Das, meine ich, heißt, das Pferd beim Schwanz aufzäumen zu wollen.